Institutsprojekt "Wege in die Zukunft"
Eine Längsschnittstudie über die Vergesellschaftung junger Menschen in Wien
Theorie
Da der Anteil an SchülerInnen nicht-privilegierter sozialer Herkunft an Neuen Mittelschulen sehr hoch ist, bilden Überlegungen zur sozialen Verwundbarkeit marginalisierter Gruppen und den an die soziale Position geknüpften Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe und individueller Zukunftsgestaltung einen theoretischen Ausgangspunkt der Untersuchung „Wege in die Zukunft“.
Ergänzt wird dieser durch die theoretisch-konzeptionelle Anerkennung der Handlungsfähigkeit (‚Agency’) der Jugendlichen als kreative soziale Akteur*innen. Aus kultursoziologischer Perspektive nimmt die Studie Mikroprozesse symbolischer Aneignung in institutionell schwach strukturierten Zwischenräumen und –zeiten sowie traditionale und post-traditionale Formen von Zugehörigkeit und Vergemeinschaftung in den Blick. In einer Lebensverlaufsperspektive geht es um die Entstandardisierung der Jugendphase und ihrer vielfältigen Übergänge, die von Jugendlichen aktive Gestaltungsleistungen verlangt. Neben den subjektiven Strategien der Bewältigung dieser Anforderungen im Zeitverlauf stehen besonders ‚Critical Moments’, an denen sich richtungsweisende biographische Ereignisse verdichten, im Zentrum des Forschungsinteresses.