9/2019 – 8/2021
Förderungsgeber: OeNB, Projektnummer 18078
AMIGS (ArbeitMigrationSprache) setzt sich mit Arbeitsvermittlung im Kontext sprachlicher Diversität auseinander. Konkret wird dies am Beispiel des AMS untersucht, wobei vor allem die Binnenperspektive der Institution im Fokus steht. Die Forschung baut dabei auf vorangegangenem TRANSWEL-Projekt auf, in dessen Rahmen sich zeigte, dass im Umgang mit sprachlicher Diversität sowohl für AMS-Kund:innen als auch auf institutioneller Seite Schwierigkeiten bestehen, die sich u.a. in Sprachbarrieren und Druck auf street-level bureaucrats (Lipsky 1980) manifestieren. Im Projekt AMIGS wird erforscht, wie AMS-Mitarbeiter:innen den Umgang mit sprachlicher Diversität wahrnehmen, welche Problembereiche sie diesbezüglich beschreiben sowie welche (institutionellen) Lösungsstrategien und welche Argumentationsmuster dabei identifizierbar werden. Ziel ist, manifeste und latente Strukturen und Regulierungen in Bezug auf sprachliche Praktiken innerhalb der Institution des AMS aufzuzeigen sowie deren Implikationen für die beteiligten Akteur:innen zu erforschen. Räumlich konzentriert sich die Studie auf Wien, wo sprachliche Diversität besonders ausgeprägt ist. Das Projekt wird von einem interdisziplinär aufgestellten Team durchgeführt. Im Rahmen einer qualitativen Studie, die auf den methodologischen Prinzipien der konstruktivistischen Grounded Theory (Charmaz 2006) basiert, werden verschiedene Methoden kombiniert: Zur Datengenerierung dienen vorrangig problemzentrierte Interviews (Witzel 2000, Scheibelhofer 2008) mit AMS-Mitarbeiter:innen (sowohl im Kund:innenkontakt als auch auf Managementebene), zusätzlich werden ethnografische Beobachtungen (Spradley 2009) in regionalen Geschäftsstellen des AMS sowie Artefaktanalysen (Lueger 2010) von Publikationen des AMS durchgeführt.