Woche der soziologischen Nachwuchsforschung 2013

Woche der soziologischen Nachwuchsforschung 2013

Vom 2. bis 4. Mai fand am Institut für Soziologie bereits zum fünften Mal die Woche der soziologischen Nachwuchsforschung statt. Ziel der Veranstaltung ist es, wissenschaftliche Forschungen, die im Rahmen von akademischen Abschlussarbeiten entstanden sind, sichtbar zu machen und zur Diskussion zu stellen. Die zur Präsentation eingeladenen Forschungsarbeiten – die Nominierungen erfolgen durch die BetreuerInnen – werden im Stiegenhaus des Instituts in Posterform ausgestellt.

Ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Vorträgen, Diskussionen, einem soziologischen Dinner mit dem Motto "Lob an die Soziologie" sowie eine weitere Ausgabe der Ausstellung "Analoge Ansichten" rundeten die Veranstaltungswoche ab. Die Installation "Stimmen der Soziologie", die Reflexionen von 27 Forschenden und Lehrenden am Institut über die eigene Forschungsdisziplin erhörbar macht, war gemeinsam mit den Werken der Ausstellung bis 23.5. im Eingangsbereich des Instituts ausgestellt.

 Programm und Katalog

DOWNLOAD

 0.9 MB

DOWNLOAD

 7.5 MB

Stimmen der Soziologie. Eine Installation in 4 Teilen

„The Art of Listening“ – Les Back beschreibt die Soziologie als eine Disziplin, die in einer Zeit der zunehmenden Ablenkungen und Reizüberflutungen die Kunst des Zuhörens, des sich ganz einer Sache Widmens, als Teil des Forschungsprozesses hochhalten kann. Die Installation „Stimmen der Soziologie“ ist aus der Motivation entstanden, diese Kunst am Institut für Soziologie selbst unter Beweis zu stellen. Die 27 Interviews mit Institutsmitgliedern wurden transkribiert und zur Anonymisierung neu verlesen. Die Interviews führten Herbert Blabensteiner und Claudia Kluger. Die Aufzeichnungen wurden im Rahmen der Ausstellung „Analoge Ansichten III“ zum Nachhören bereitgestellt. Sie zeichnen ein vielseitiges Mosaik aus den Reflexionen der Institutsmitglieder über die eigene Disziplin entlang der folgenden vier Fragen:

Die Soziologie als die Psychoanalysecouch der Gesellschaft, als kritische Begleiterin von Politik, als Beobachterin gesellschaftlichen Wandels – die Frage nach dem Nutzen der Soziologie weckt vielseitige Assoziationen und provoziert auch Gegenfragen: Wann wird die Soziologie nicht mehr nutzen müssen? Und warum stellt sich diese Frage überhaupt mit solcher Hartnäckigkeit?
Vom Nutzen der Soziologie: Audiofile - mp3

Gibt es Eigenschaften, die für Soziologinnen und Soziologen charakteristisch sind? Für Angehörige jener Wissenschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat auf sozial konstruierte Rollenbilder hinzuweisen und Zuschreibungen sichtbar zu machen, ist diese Frage heikel. Sind Soziologinnen und Soziologen reflexiver, kritischer, aufklärerischer, oder handelt es sich dabei bloß um Idealvorstellungen? Zeichnen sie sich durch komplexe und abstrakte Antworten aus? Oder  sind sie doch eher „ein bunter Haufen der kaum unter einen Hut zu kriegen ist“?
Charakteristische Eigenschaften: Audiofile - mp3

Die Frage nach der Soziologie als engagierte Wissenschaft deutet hin zu grundlegenden, weiterführenden Fragen. Ist Soziologie politisch engagiert? Hat sie (auch) die Aufgabe, die Gesellschaft zu verändern? Wie gehen Soziologinnen und Soziologen damit um, Teil des Feldes zu sein, das sie beforschen? In den Antworten spiegeln sich unterschiedliche Positionen einer fortlaufenden Diskussion, die die Soziologie seit Max Weber begleitet.
Soziologie als engagierte Wissenschaft: Audiofile - mp3

Wie die Wiener Soziologie in 20 Jahren aussehen könnte lässt Raum für eine Vielzahl an Assoziationen. Diese reichen von grundlegenden Existenzfragen – wird es die Soziologie als eigenständige Disziplin noch geben? – über pragmatische Einschätzungen – „viel wird sich nicht ändern“ - bis hin zu unverhohlenem Optimismus ob der steigenden Bekanntheit und Bedeutung des Faches. Wird sich Soziologie wieder in Richtung einer Leitwissenschaft entwickeln können? Wird sie sich gegenüber anderen Disziplinen öffnen? Und welche Themen werden in Zukunft relevant sein?
Wiener Soziologie in 20 Jahren: Audiofile - mp3

Die „Stimmen der Soziologie“ sind akustische Fragmente, die fachfremden Personen einen Einblick in die Gedanken von Soziologinnen und Soziologen bieten, aber gleichzeitig auch Soziologinnen und Soziologen selbst einen Anstoß zur Reflexion über die eigene Disziplin geben.

Rückschau in Bildern

Wir danken Annika Rauchberger, Lugo Rob und Cornelia Dlabaja für die Bereitstellung der Fotos!