Tilman Reitz, Professorial Research Fellow

Oktober 2020 - Jänner 2021

Willkommen am Institut für Soziologie!

Tilman Reitz, geboren 1974, lehrt seit 2015 Wissenssoziologie und Gesellschaftstheorie am Institut für Soziologie der Universität Jena.

Nach einem Studium der Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte erwarb er 1999 seinen Magister in Philosophie an der Freien Universität Berlin; 2001 promovierte er am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg. Seine Magisterarbeit wurde von Wolfgang F. Haug betreut, seine Dissertation von Rüdiger Bubner. Das daraus entstandene Buch erschien 2003 unter dem Titel Bürgerlichkeit als Haltung. Zur Politik des privaten Weltverhältnisses. Nach einem Forschungsaufenthalt zu philosophischer Ästhetik an der Columbia University in New York arbeitete Tilman Reitz bis 2007 am Institut für Philosophie der Universität Jena, wo er nach einem Stipendium 2009 als Juniorprofessor in die Soziologie wechseln konnte. 2013 erfolgte in Jena die Habilitation in Philosophie und Soziologie; die Habilitationsschrift über Das zerstreute Gemeinwesen. Politische Semantik im Zeitalter der Gesellschaft wurde 2014 und 2015 zu zwei Monografien ausgearbeitet.

Die Schwerpunkte von Tilman Reitz reichen von der Soziologie der Geistes- und Sozialwissenschaften über Politische Philosophie und Ideologiekritik bis zu Kultursoziologie und Ästhetik; in jüngerer Zeit interessiert er sich besonders für Hochschulsoziologie und dafür, wie der Kapitalismus aus Wissen Geld machen kann. In den letzten Jahren hat er sich darüber hinaus hochschulpolitisch engagiert.

In Wien verfolgt Tilman Reitz zwei verschiedene Projekte. Zum einen will er eine wissenssoziologische Einführung in die Soziologie abschließen und sucht dazu das Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen, die vertiefte Kenntnisse zu den Denk- und Wirkungskontexten von Figuren wie Alfred Schütz und Paul Lazarsfeld haben. Zum anderen plant er aktuell Forschungen zu Eigentum im digitalen Kapitalismus, für deren konkrete Ausgestaltung ihm nicht zuletzt arbeitssoziologische Kenntnisse vor Ort helfen könnten.