Zwischen Prinzipien und Praxis: Forschungsethische Reflexivität in der qualitativen Sozialforschung

Carla Scheytt (Universität Innsbruck)

Mi, 21.05.2025 | 17:00 Uhr | Seminarraum 3, Institut für Soziologie (und online)

Forschungsethische Fragen sind in der deutschsprachigen Soziologie zunehmend Gegenstand einer intensiven Debatte. Auf diese Debatte wird im ersten Teil des Vortags hinsichtlich zwei zentraler Aspekte Bezug genommen: Erstens wird der ethische Prinzipialismus vorgestellt, der die Grundlage für die Institutionalisierung ethischer Leitlinien bildet und die Arbeit von Ethikkommissionen maßgeblich prägt. Zweitens wird Konzept der „ethischen Reflexivität“ vorgestellt, das insbesondere von qualitativ Forschenden entwickelt wurde. Sie argumentieren, dass aufgrund der Offenheit qualitativer Forschungsprozesse Forschungsethik als ein reflexiver, sich durch alle Phasen der Forschung ziehender Prozess verstanden werden muss. Aufbauend auf diesen Perspektiven werden im zweiten Teil Ergebnisse aus dem laufenden Dissertationsprojekt zu Forschungsethik in der qualitativen Sozialforschung vorgestellt. Im Rahmen dieser Studie wurden leitfadengestützte Interviews mit qualitativ forschenden Soziolog*innen aus Österreich und Deutschland durchgeführt. Es wird vorgestellt und diskutiert, worüber die Interviewpartner*innen in Bezug auf ethische Fragen reflektieren, welche Rolle dabei unterschiedliche Positionen im Forschungsfeld spielen und woran sich Forschende hinsichtlich ethischer Fragen orientieren. 

Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen der qualitativen und quantitativen Ungleichheitsforschung statt.

Institut für Soziologie, Seminarraum 3 und online

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