Anna Durnova koordiniert das EU-Projekt CIDAPE

Das neue Horizon-Europe Projekt "CIDAPE – Climate Inequality and Democratic Action: The Force of Political Emotions" startet im Jänner 2024.

Das neue, im Rahmen von Horizon Europe bewilligte Projekt, untersucht, wie sich Emotionen in der Bevölkerung auf die Klimapolitik auswirken. Am internationalen Forschungsvorhaben, das an der Universität Wien koordiniert wird, sind elf Partner aus neun europäischen Ländern beteiligt.

"Ich freue mich sehr, dass wir mit CIDAPE über die üblichen Forschungsziele hinausgehen und eine internationale Initiative aufbauen können, die darauf abzielt, unsere Forschung zu Emotionen zum Wohle der Demokratie und des Klimaschutzes nutzbar zu machen", so Anna Durnova, Professorin für Politische Soziologie an der Fakultät für Sozialwissenschaften, die das internationale Konsortium koordiniert. Von der Universität Wien sind außerdem noch Till Hilmar (Institut für Soziologie) und Fabienne Lind (Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft) beteiligt. Starten soll das Projekt im Jänner 2024, auf die Universität Wien fallen rund 750.000 € der Gesamtfördersumme von rund 3 Mio. Euro.

Verstehen, wie Gefühle den politischen Diskurs beeinflussen

"In einer Zeit, die von Polarisierung geprägt ist, ist es wichtig zu verstehen, wie politische Emotionen, insbesondere auch die Wahrnehmung von Ungleichheit, den politischen Diskurs sowohl online als auch offline beeinflussen", betont Durnova. Das Projekt CIDAPE – Climate Inequality and Democratic Action: The Force of Political Emotions – wird dafür im Laufe von vier Jahren politische Dokumente, Beiträge in den sozialen Medien, bis hin zu Protestbewegungen analysieren.

"Wir wollen politischen Entscheidungsträgern das nötige Rüstzeug an die Hand geben, um diese Emotionen bei der Gestaltung der Klimapolitik und ihrer Vermittlung an die Öffentlichkeit zu berücksichtigen", erklärt die Soziologin.

Die Reichweite von Citizen Engagement vergrößern

Aber CIDAPE geht auch noch einen Schritt weiter: Es vermittelt den Akteur*innen der Zivilgesellschaft einen ganzheitlichen Blick auf Klima und Ungleichheit und lädt sie ein, gemeinsam neue Beteiligungsformate zu entwickeln, die gegenseitigen Respekt betonen. "In einer Zeit der Politikverdrossenheit und Polarisierung ist dieser Ansatz für eine effektive Bürgerbeteiligung auf EU-Ebene unerlässlich", sagt Durnova.

Neue Methoden zur Erforschung politischer Emotionen

Darüber hinaus leistet das im Rahmen des HORIZON-CL2-2023-DEMOCRACY Programms bewilligte Projekt Pionierarbeit bei der Entwicklung von Methoden zur effektiven Beobachtung und Nutzung von Emotionen. "Indem es emotionale Dynamiken in Texten identifiziert, bietet es ein emotionssensibles Instrumentarium, um die Kluft zwischen Regierungshandeln und Bedürfnissen der Bürger*innen zu überbrücken und somit eine innovative Politikgestaltung zu fördern", so Durnova.

Langfristiges Ziel sei es, die Demokratie zu stärken, indem berücksichtigt werde, wie die Menschen über den Klimawandel denken und wie sich ihre Wahrnehmung von Ungleichheit darauf auswirkt.

Weiterführende Informationen:

Website von Anna Durnova

 

 

Foto einer Menschenmasse vor dem Heldenplatz in Wien, auf einem Schild steht "Act now"