Wie schreibt man wissenssoziologisch Soziologiegeschichte? Explorationen mit Adorno, Lazarsfeld, Luhmann und Schütz

Vortrag des Research Fellows Univ. Prof. Dr. Tilman Reitz, Universität Jena

Dienstag, 10. November 2020, 17:00, (Online-Veranstaltung)

Sollte die Soziologie ein multiparadigmatisches Fach sein, liegt es nahe, diesen Umstand wissenssoziologisch zu erklären. Die verschiedenen Entstehungssituationen und gesellschaftlichen Funktionen theoretischer und methodischer Ansätze könnten Aufschluss darüber geben, weshalb sie miteinander inkompatibel sind und doch nebeneinander Bestand haben. Damit erhält die Geschichte der Soziologie eine grundlegende Bedeutung für die Selbstreflexion des Fachs: Zur Rekonstruktion dessen, was einzelne Soziolog*innen in bestimmten Situationen getan haben, können systematische Erklärungen ihrer jeweiligen paradigmatischen Orientierung treten. Der Vortrag erprobt anhand bekannter, die Disziplin prägender Figuren (die zudem selbst einen wissenssoziologischen Anspruch haben), wie solche Erklärungen aussehen können: an Adorno (im Kontrast zur späteren Kritischen Theorie), Lazarsfeld (als Protagonist empirischer Auftragsforschung), Schütz (als selbstreflexivem Migranten) und Luhmann (bzw. dessen Universalisierung des liberalen Wohlfahrtsstaats). Anhand der Leitbegriffe Akteure, Aufträge und Aussagen wird zudem systematisch zusammengefasst, in welcher Weise die wissenssoziologische Einbettung erfolgt.

Wer?

Univ. Prof. Dr. Tilman Reitz, Universität Jena, Professorial Research Fellow am Institut für Soziologie, Universität Wien: mehr

Wann?

Dienstag, 10. November 2020 um 17 Uhr

Wo?

Online-Veranstaltung

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