Informationen zur Studie Besiedelungsmonitoring Seestadt Aspern

Forschungsteam: ao. Prof. Dr. Christoph Reinprecht, Cornelia Dlabaja, MA, Camilo Molina, MA

Forschungskooperation: Institut für Soziologie der Universität Wien, Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit der FH Campus Wien, Stadtteilmanagement Seestadt Aspern

Fördergeber: Stadt Wien (MA 50, Wohnbauforschung)

Ziel der Studie: Die Seestadt Aspern ist europaweit eines der größten Stadtentwicklungsprojekte. Mit dem Forschungsprojekt wird die Wohn- und Lebensqualität im Stadtteil untersucht. Themenfelder wie sozialer Zusammenhalt und Zugehörigkeit zum Quartier, Infrastruktur, der öffentliche Raum, Mobilität und Freizeitangebote werden ebenso erhoben, wie die Möglichkeit sich in den Stadtteil einzubringen.

Methodik: Seit der ersten Besiedelungsphase werden in regelmäßigen Abständen Befragungen der Bewohnerinnen und Bewohner durchgeführt. Nach den Fragebogenerhebungen von 2015 und 2019 findet im Juni 2022 die dritte Welle statt. Darüber hinaus wurde mittels teilnehmender Beobachtungen und Interviews untersucht, wie und vom wem die öffentlichen (Straßen, Plätze, See) und halböffentlichen (Innenhöfe, Durchgänge) Räume genutzt werden, und wie die Menschen die Aufenthaltsqualität dieser Räume wahrnehmen und bewerten. Ergänzend dazu erforschten Studierende des Instituts für Soziologie im Zuge von Lehrveranstaltungen den Stadtteil und die Perspektive der BewohnerInnen.

Bisherige Ergebnisse: Die Studie Zeigt, dass die Zufriedenheit mit dem Wohngebiet ist insgesamt hoch ist. Dazu tragen die Qualität der eigenen Wohnung, aber auch Ausstattungsmerkmale des Stadtteils wie der öffentliche Raum, die Parks, Freizeitangebote oder die fahrradfreundlichen Infrastrukturen bei. Sehr positiv bewertet wird auch das Zusammenleben der Menschen in der Nachbarschaft und die Familienfreundlichkeit. Für viele, die in der ersten Welle der Besiedelung zugezogen sind, ist das Gefühl, Teil von etwas Neuem zu sein, sehr positiv besetzt. Kritischer bewertet werden Aspekte der Versorgung (Geschäfte des täglichen Bedarfs, Gastronomie), die Parkplatzsituation sowie die fortschreitende Bautätigkeit (Lärm und Staub). Auch zeigt sich, dass Personen, die finanziell nicht so gut gestellt sind, auf Grund der Wohnkosten stärker unter Druck stehen und weniger zufrieden sind. BewohnerInnen der Seestadt haben viele Gemeinsamkeiten: sie sind eher jung, haben wenn, dann eher kleinere Kinder und zählen ökonomisch mehrheitlich zu den mittleren Einkommensgruppen. In Bezug auf den Wohn- und Lebensstil gibt es große Unterschiede. Charakteristisch dafür sind etwa Fragen der Mobilität (Stellenwert des eigenen Autos), das Spannungsfeld zwischen Stadt und Land oder auch im Hinblick auf das Selbstverständnis als BewohnerIn und das damit verbundene Interesse und die Bereitschaft, sich aktiv in die Gestaltung und Entwicklung des Stadtteils einzubringen.

Forschungsberichte:
Bisherige Ergebnisse des Besiedelungsmonitorings können online heruntergeladen werden:

 

Forschungsteam: 

ao. Prof. Dr. Christoph Reinprecht
Cornelia Dlabaja, MA
Camilo Molina, MA

Seestadt aus der Vogelperspektive fotografiert